Wie alles begann …

1925 trafen sich die Nachkommen Dr. Martin Luthers und seiner Frau Katharina in Erfurt und beschlossen einen Verein zu gründen. Die Vereinsgründung der Lutheriden-Vereinigung e.V. fand dann 1926 in Eisenach statt.

Diese hat bis heute das Ziel, den Geist und die familiären Bande Martin Luthers zu pflegen, um das Andenken an den Reformator zu wahren. 1989 fand in Coburg das erste Familientreffen der Luther-Nachkommen von Ost und West einschließlich der Seitenverwandten statt. Diese Nachkommen stammen überwiegend von Martin Luthers Bruder Jakob ab. Hierüber wird auch zuweilen der Name „Luther“ weitergeführt. Die männliche Linie von Martins Kindern endete im 18. Jahrhundert, die weibliche war die Grundlage der heutigen Nachfahren des Reformators.

1996 trafen sich anlässlich des 450. Todestages von Martin Luther die Vorstandsmitglieder der Lutheriden-Vereinigung im Museum des Schlosses Moritzburg Zeitz. Sie beschlossen die Einrichtung einer Lutheriden-Bibliothek/Archiv in Zeitz. Grund für die Wahl des Ortes war vor allem, dass Zeitz seit ca. 500 Jahren die Stadt der Luther-Nachkommen ist.

Und so passierte es im Einzelnen:

Viele Jahre hatten Vorstandsmitglieder der Lutheriden-Vereinigung wertvolle alte Bücher bei sich zu Hause verwahrt. Im Sommer 1996 kam es dann in Zeitz zur Gründungsidee der Bibliothek. Im Schlosshof der Moritzburg, unter freiem Himmel, suchten zwei Lutheriden aus Leipzig, Unterstützung dafür, die mit Büchern gefüllten Jutesäcke aus ihrem Keller zu verbannen und in angemessenen Räumlichkeiten unterzubringen. Mehrere anwesende Lutheriden versprachen über Lösungen nachzudenken. Ein konkretes Angebot wurde von der Kulturamtsleiterin von Zeitz (der späteren Leiterin der Lutheriden-Bibliothek) unterbreitet und gern angenommen. In mehreren PKW-Ladungen wurden die Bücher von Leipzig nach Zeitz transportiert. Die Sammlung wurde zunächst in einem Raum der Stadtbibliothek Zeitz untergebracht, Miete wurde nicht erhoben.

Im Jahr 1998, anlässlich des Familientages in Zeitz (Sachsen-Anhalt), wurde diese Sammlung offiziell der Stadtbibliothek in Zeitz zur Aufbewahrung und Bekanntmachung übergeben. 1999 erfolgte der Umzug an einen neuen Standort der Stadtbibliothek. In Zeitz wohnen heute noch viele Luther-Nachkommen. Ihr Ahnenherr war selbst einige Male in der Stadt und unterstützte hier die Einführung seines Freundes Nikolaus von Amsdorf als ersten ordinierten evangelischen Bischof in Deutschland. 2002 wurde der Förderverein der Lutheriden-Bibliothek gegründet. 2003 verlegte die Lutheriden-Vereinigung ihren Sitz von Hamburg nach Zeitz. Die Lutheriden-Bibliothek zog Ende März 2007 in das Torhaus des Museums Schloss Moritzburg Zeitz um, dem heutigen Standort.